Als wir unten in den Powerline reinfuhren, wusste ich, dass Howard [Grotts, der spätere Sieger] wirklich stark fuhr. Er hat dieses Rennen zwei Mal gewonnen und das ist sein Terrain, also wusste ich, dass er es drauf anlegen würde. Ich dachte, wie spiele ich das hier? Was ist mein Zug? [lacht]. Ich gab unten das Tempo vor und fuhr so, wie ich dachte, es halten zu können, und ich dachte, vielleicht ist es stark genug, dass es ihn denken lässt, dass ich mehr im Tank habe, auch wenn nichts mehr da ist. [lacht]. Wir ließen den kolumbianischen Fahrer stehen [Luis Mejia], und als wir das richtig steile Stück erreichten, waren wir nur noch zu zweit. Howard ging vorbei – es war nicht einmal eine Attacke –, und ich sah sein Tempo und dachte nur so: Das ist einfach zu viel. Ich kann nicht. Ich blieb an seinem Hinterrad, doch an einem steilen Stück ging er aus dem Sattel und trat ein bisschen an, und ich konnte nichts machen.
Zum Gipfel hin sah ich wirklich Sternchen, und das Vorderrad rutschte mir weg und ich sprang ab. Und sobald ich lief, merkte ich, dass es vielleicht sogar schneller ging. Ich hätte einfach Laufschuhe anziehen und das Ding hochrennen sollen. Ich hätte diesen Jungs fünf Minuten abgenommen.
Ich schaute auf die Uhr: 20 Sekunden, 30 Sekunden, 40 Sekunden, und ich konnte ihn für lange Zeit dort halten. Aber auf dem verwinkelten Stück verlor ich ihn. Und als ich nicht mehr diese Mohrrübe hatte, hatte ich einen kleinen mentalen Einbruch. Es war seltsam, denn es gab keine Zuschauer, du warst einfach alleine in den Wäldern und quältest dich den letzten Anstieg hoch. Und das war’s. Plötzlich waren es zwei Minuten, und ich kam nicht mehr zurück. Es fühlte sich für 20 Minuten irgendwie so an, als wäre ich alleine unterwegs. Und dann schaute ich mich plötzlich um und sah zwei Jungs, die aufholten, und ich dachte, oha, jetzt fahren wir ein Rennen, denn einer würde nicht aufs Podium kommen.
Quinn [Simmons, der spätere Zweitplatzierte] fuhr vorbei, und ich dachte nur, ciao, Mann. Er sah nicht mal so aus, als wäre er im gleichen Rennen. Ich hatte den Kolumbianer eingeholt, also war ich in fünfter Position, und ich dachte, oh Mann, ich werde bei einem Mountainbike-Rennen auf dem Podium sein. Und dann dachte ich: Wenn Quinn mich eingeholt hat, ist Todd Wells bestimmt gleich hinter mir. Deine Helden sind immer so groß in deinem Kopf. Und so jagte mich der Geist von Todd Wells den ganzen Weg bis zum Zielstrich [Wells finishte als Achter, zwei Minuten hinter Alex].