TEAM AMANI
Team AMANI ist Ostafrikas zukunftsweisende Radsportmannschaft, die die besten jungen Fahrerinnen und Fahrer fördert, damit sie an Rennen auf höchstem Niveau teilnehmen können. Nachdem AMANI die globale Gravel-Szene zum Beben gebracht hat, bringt das Team 2025 seinen grenzenlosen Ehrgeiz als neues UCI-Continental-Team auch auf die Straße.
Team AMANI
Xaverine Nirire | Tsgabu Grmay | Samuel Niyonkuru | Kieya Ndung'U | Jordan Schleck | Eric Muhoza | Stanley Ngugi
BLACK MAMBA DEVELOPMENT SQUAD
Bernard Ndungu | Lawrence Lorot | Ivan Kipruto | Dan Kiptala | Brian Kipkemboi | Joel Kyaviro | Billy Mangwana | John Muchiri | Claudette Nyirahabimana | Mary Aleper | Kendra Masiga | Monica Jelimo | Grace Kaviro
Das Outfit für die Saison 2025 von Team AMANI ist von der Shuka der Massai inspiriert, einem unverwechselbaren Karo-Tuch, das für das Leben im Großen Afrikanischen Grabenbruch steht und gleichzeitig als Zeichen des Respekts den Gewinnern des AMANI Migration Gravel Race überreicht wird.
Die Wurzel des Ehrgeizes
„In 20 Jahren werden viele schwarzafrikanische Fahrer um das Gelbe Trikot kämpfen.“ – Tsgabu Grmay
AMANI, was auf Suaheli „Frieden“ bedeutet, wurde 2018 von Sule Kangangi gegründet, einem inzwischen verstorbenen Radrennfahrer, der am Stadtrand von Eldoret aufwuchs, 32 km südwestlich von Iten gelegen. Zusammen mit seinem Mitbegründer Mikel Delagrange verfolgte er die Vision, einer neuen Generation junger Ostafrikaner die Möglichkeit zu geben, bei internationalen Rennen an den Start zu gehen, und dem Radsport in Afrika den Weg zu ebnen, indem er sich den Erfolg der kenianischen Läuferinnen und Läufer zum Vorbild nahm.
Radfahren ist in Iten – was Training und Rennen angeht – immer noch eine Randsportart. In einer Stadt mit sehr wenig Autoverkehr wird man sicherlich Einheimische auf Fahrrädern sehen, aber nur selten werden sie dabei im Verbund fahren oder Ortschildsprints austragen.
Die kenianische Laufszene hingegen bewegt sich seit den 1980er Jahren auf höchstem Niveau. Jeden Tag strömen Tausende von Läuferinnen und Läufern aus den unzähligen Trainingslagern in und um Iten. Und sie alle treten in die Fußstapfen von Champions wie Tegla Loroupe, Edna Kiplagat und des schnellsten Marathonläufers der Geschichte: Eliud Kipchoge.
„Das Wichtigste an Iten ist seine tiefe Symbolik. Es gibt eine Kultur der Exzellenz, deren Ursprung in diesem besonderen Ort liegt“, erzählt Delagrange, die selbsternannte „Chef-Cheerleaderin“ des AMANI-Projekts.
Iten liegt direkt am Rand des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, einer Region, die seit der Unabhängigkeit Kenias in den 1960er Jahren von Spannungen und Konflikten geprägt ist. Und doch ist Iten immer ein sicherer Hafen für all jene geblieben, die ihre Träume auf der Aschenbahn, bei Marathonläufen und in den letzten Jahren auch bei Radrennen verfolgen.
Das AMANI House, der Trainingsstützpunkt für das Team AMANI und seine Nachwuchsmannschaft Black Mamba, thront als Sinnbild für den Willen und die Entschlossenheit der Fahrer auf dem Gipfel der Stadt und gibt den Blick auf das darunterliegende, 30 Kilometer entfernte Tal frei. Hier kommen Radsportlerinnen und Radsportler aus Uganda, Ruanda, Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo und Kenia zusammen, um ihre Fertigkeiten zu verbessern und voneinander zu lernen.
Finley Newmark, Fotograf und Filmemacher für AMANI, ist seit dem ersten Migration Gravel Race (das Aushängeschild von AMANI in der Maasai Mara) im Jahr 2021 Teil des Teams und hat Kangangi, Delagrange und das Team näher kennengelernt.
„Ich bin im Februar 2023 zum ersten Mal nach Iten gefahren mit der Idee, einen Dokumentarfilm zu drehen, mit den AMANI-Profis John Kariuki, Salim Kipkemboi und Charles Kagimu zu fahren und sie dadurch besser kennenzulernen. Dort wird Einfachheit gelebt, ganz ohne überflüssigen Schnickschnack.“
Diese einfache Umgebung spiegelt die Struktur vieler Laufcamps in Iten wider. Dazu Delagrange: „Man könnte durchfahren und würde gar nicht merken, dass man an einer millionenschweren Nike-Anlage vorbeigefahren ist, weil alles so schlicht gehalten ist. All das ist Eliud Kipchoges Einfluss zu verdanken.“
Finley erzählt weiter: „Für die Fahrer ist es eine inspirierende Umgebung, in der sie trainieren und leben können. Sule ist jetzt dort begraben; seine Witwe Hellen hilft bei der Leitung des Camps und ist für viele der jüngeren Fahrer so etwas wie eine Ersatzmutter.“
Man teilt sich die Straßen hin und wieder mit einem Matatu (Bus), der Menschen zwischen Iten, Eldorat und anderen Orten im Great Rift Valley befördert; hier zu fahren ist wirklich majestätisch, man erklimmt lange Anstiege bis auf 3.000 Meter und kann sich auf endlosen roten Schotterstraßen ins Abenteuer stürzen. Und AMANI hat diese unglaubliche Landschaft zu seinem Vorteil genutzt.
„Es hatte immer an Rennmöglichkeiten gemangelt. Die Fahrer hatten keinen Zugang zu Rennen auf höchstem Niveau, also wurde das Migration Gravel Race (MGR) ins Leben gerufen“, erklärt Delagrange. Die MGR gilt weithin als eines der härtesten Gravel-Events der Welt und wird als Vier-Etappen-Rennen mit teilweiser Unterstützung vor der atemberaubenden Kulisse der kenianischen Maasai Mara ausgetragen.
Veranstaltungen wie das MGR bieten eine Plattform, auf der ostafrikanische Talente neben Radsportlern mit „traditionellerem“ Hintergrund ihr Können unter Beweis stellen können, und tragen so dazu bei, dass AMANI-Fahrer an den besten Gravel-Wettbewerben in Europa und Nordamerika teilnehmen können.
AMANIs Entwicklung der Rennszene in Ostafrika drehte sich bisher vor allem um Gravel-Rennen, aber ihre Ambitionen gehen weit über die Schotterpisten hinaus. Mit dem ehemaligen WorldTour-Fahrer Tsgabu Grmay, der jetzt sowohl als Fahrer, Mentor sowie als Sportlicher Leiter aktiv ist, nimmt AMANI ab 2025 seine Mission auf Afrikas Straßen in Angriff – allen voran bei der Tour of Rwanda. Ihr Ziel ist es, die talentiertesten und vielversprechendsten Fahrerinnen und Fahrer Ostafrikas zu finden und die Plattform von AMANI zu nutzen, um den Straßenrennsport auf dem Kontinent zu fördern.
„Ich denke, dass in 20 Jahren viele schwarzafrikanische Radfahrer um das gelbe Trikot kämpfen werden“, glaubt Grmay. An einem Ort, an dem die besten Läuferinnen und Läufer der Welt hervorgebracht werden, ist AMANI auf dem Weg, auch die besten Radsportlerinnen und Radsportler der Welt zum Erfolg zu führen.
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